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Lamento Project

Plätze reservieren Fr, 3.2. 20:00 Uhr

Lamento Project

Dorota Szczepańska, Sopran
Alon Sariel, Laute
Schwebs, Bass

 

Zwischen Barock, Pop und einer Brise Jazz trifft sich ein besonderes Trio, um die Form des
musikalischen „Lamento“ in den thematischen Mittelpunkt seines Programms zu rücken.
Dass sich dafür vier Jahrhunderte der Musikgeschichte eignen – vom 17. bis 21. – mag
überraschen. Doch die polnische Sopranistin Dorota Szczepanska hat sich mit ihren beiden
Instrumentalisten, Alon Sariel (Laute) und Peter Schwebs (Bass), auf intensive Spurensuche
begeben, und wartet mit einem spannenden Mix fern der Genregrenzen auf, um uns das
„Trauer- oder Klagelied“ ganz nah zu bringen; denn das Lamento finden wir oft nur dann,
wenn wir genau hinhören oder haben Sie es schon selbst in Stings „Shape of my Heart“
entdeckt?
So entsteht ein Konzertabend in fünf ineinander greifenden Kapiteln, die das Lamento als ein
zeitloses, heterogenes Phänomen, das voller Farben und Schattierungen ist, in seiner
Besonderheit feiern. Die kreativen und geschmackvollen Arrangements der Musiker lassen es
wie selbstverständlich erscheinen, dass Händel, Monteverdi, Purcell oder Stradella zu
musikalischen Partnern von Sting, Bob Telson, mexikanischer Folklore oder einem Lied aus
einem Computergame werden.
Und der bekannte polnische Filmkomponist Krzysztof Janczak hat dem Ensemble mit seiner
Komposition „Miranda’s Lament“ sogleich ein neues Stück auf den Leib geschrieben. Eine
Stunde voll musikalischer Leidenschaft pur!

 

Herzschmerz, Abschied, Einsamkeit, Todessehnsucht – das ist der Stoff, aus dem große
Musikdramen, ergreifende Klagelieder und unsterbliche Popballaden sind. Das Lamento
Project hat alle Spielarten der Melancholie im Repertoire. Mit ihrem klaren, hellen Sopran
beweist Dorota Szczepanska, dass düstere Gemütswolken höchsten Hörgenuss bescheren
können. Davon konnte sich auch das Publikum der MuSe bei einem Auftritt in der
Dreifaltigkeitskirche überzeugen.
[…]
Kein Hüsteln. Kein Scharren. Gebannte Stille. Als wolle es sich keinen Zwischenton entgehen
lassen, lauscht das Publikum. Die Balance aus Transparenz und geschmeidiger Prägnanz
wühlt auf. Hier sind drei Künstler am Werk, deren individuelle Virtuosität perfekt
ineinandergreift.
Dorota Szczepanskas klare Sopranstimme passt bestens zur Rolle der leidenschaftlich
Liebenden und von der Liebe Enttäuschten. Ohne übertrieben theatralisches Vibrato, frei von
lautstarker Effekthascherei, bezaubert sie durch ein nuancenreiches Klangbild. Ihr zur Seite
steht der weltweit gefeierte Mandolinist, Lautenist und Dirigent Alon Sariel. Mit teilweise
atemberaubender Geschwindigkeit und Präzision tanzen dessen Finger über die Erzlaute. Im
Kontrast dazu gelingt Peter Schwebs ein kunstvoller Saitensprung: Der zwischen New York
und Hannover pendelnde Jazzbassist erdet das lyrisch leichte Klangbild mit pointieren
Akzenten und geschmeidigen Bassläufen.
[…]
Das Konzert endet in minutenlangem Applaus und Jubelrufen.“

Norbert Bödecker, Hannoversche Allgemeine Zeitung HAZ, 19. Juli 2022