eine Musikreise mit sizilianischen Liedern aller Art und Couleur

NOEMI LA TERRA & ENSEMBLE ZÀGARA
NOEMI LA TERRA Gesang, Kastagnetten & Shrutibox
HANS-RICHARD LUDEWIG Akkordeon
DANIEL NIKOLAS WIRTZ Gitarre
DIETRICH ZÖLLNER Kontrabass & Violoncello
CANTI DEL MARE E DELLA TERRA – Gesänge des Meeres und der Erde Siziliens.
Es erklingen Bearbeitungen des Ensembles, die den überlieferten Melodien und Texten Siziliens eine ganz eigene Note verleihen: Gesänge von hungernden Bauern, verzweifelte Jungfern, hoffnungslosen Schwefelminenarbeitern und uralte Gesänge (des 12.Jh.) der längst verschwunden Thunfischfänger. Zusammen mit Musikern, die in der Jazz- sowie Weltmusikszene beheimatet sind, entführt die Sängerin mit ihrer frischen und sinnlichen Art den Zuhörer auf eine Klangreise in das Land, wo die Zitronen blühen, wie schon Goethe schrieb.
»Eine musikalische Rezeption aus dem heutigen Blickwinkel, mit Instrumenten, die reich an Farben und im Jazz wie in der süditalienischen Folklore gleichermaßen beheimatet sind: Akkordeon, Gitarre, Kontrabass und Cello.
Wir lassen all unsere Prägungen einfließen. Wir singen, schreien, improvisieren, tanzen, erzählen Geschichten der verschiedenen Menschen, die in Sizilien gelebt haben von Berufen, die längst ausgestorben sind. Wir nehmen das Publikum mit auf eine Reise in ein Land und seine Kultur, die so viele Menschen bewegt hat und heute noch bewegt.«
Noemi La Terra
Das Wort »Zàgara« stammt aus dem arabischen Wort Zahara, es bedeutet so viel wie leuchten, in weiß erblühen. In Italien nennt man so die weiß leuchtenden Blüten der Zitrusfrüchte, die vor allem im Frühling in Sizilien und Süditalien erblühen.
Die aus Sizilien stammende Sängerin Noemi La Terra und ihre Musiker bauen ihr Programm auf dem Lebenswerk des sizilianischen Ethnomusikologen Alberto Favara (1863 – 1923), der eine kostbare Sammlung sizilianischer Lieder aller Art und Couleur, zusammengefaßt im »Corpus di Musiche Popolari Siciliane«, hinterlassen hat.
Dieser Corpus besteht aus zwei Bänden.
Der erste musikwissenschaftliche Band erläutert anhand zahlreicher Beispiele aus den vergangenen fünf Jhdt. und deren Analysen den schon lange vorhandenen Bezug der „ernsten“ Musik zur Folklore als musikalische Rezeption.
Der zweite Teil besteht aus 1090 Melodien, Rhythmen und Fragmenten, die Alberto Favara in seinem Leben gesammelt hat. Zeit seines Lebens reiste er durch die Dörfer und Städte Siziliens, sammelte Lieder, Rufe, Rhythmen und mehr. Dokumentiert sind Lieder von Frauen, Männern und Kindern, Rufe von Marktschreiern, eine große Sammlung Tamburello-Rhythmen, Lieder der Arbeiter der Schwefelbergwerke, Lieder im Jahreszyklus sortiert nach heiligen Festen … – und viel mehr von dem, was ihm alles für die Nachwelt wertvoll erschien.