
„Hommage“
Kana Sugimura – Violine
Anna Szulc – Viola
Martha Bijlsma – Violoncello
Johannes Nies – Klavier
Gabriel Fauré Klavierquartett Nr. 2 g-Moll, op. 45
Maurice Ravel Berceuse sur le nom de Gabriel Fauré (in einer neuen Bearbeitung von Gordon Williamson für Klavierquartett) (2025)
Gérard Pesson Flex Horizon (2024)
Maurice Ravel Ma mère l’Oye (Mutter Gans) in einer Bearbeitung für Klavierquartett von Shintaro Sakabe
„Wie gerne würde ich die großzügige Heiterkeit Faurés erreichen, diese Art,
sich immer wieder zu erneuern und sich doch treu zu bleiben! Flex Horizon könnte
man als „elegisches Scherzo“ bezeichnen, in dem sich lebhafte, spielerische,
flirrende Momente mit langsamen, nachdenklichen abwechseln, eine Musik, die mehr
nach innen gerichtet ist, in sich gekehrt ist, sich selbst in Frage stellt und
versucht, sich daran zu erinnern, was diese alten Seligpreisungen waren.
Es ist übrigens auch eine Art zu erkennen, dass es immer das gleiche Ziel (der gleiche
Traum, die gleiche Hoffnung?) ist, das man sein ganzes Leben lang als Künstler verfolgt.“
Gérard Pesson
Unsere erste Begegnung mit der Musik von Gérard Pesson war für uns als Ensemble
ein bedeutender Meilenstein. Pessons sehr persönlicher Zugang zur Neuinterpretation romantischer Werke hat uns von Anfang an begeistert. Umso mehr fühlten wir uns geehrt, als er für das Flex Ensemble ein neues Klavierquartett schrieb – ein Werk, das zugleich als Hommage an das zweite Klavierquartett von Gabriel Fauré verstanden werden kann.
Fauré ist für Pesson wie auch für uns eine inspirierende Figur. Sein 2. Klavierquartett op. 45 entfaltet eine Klangwelt voller eleganter Melancholie und feinsinniger Leidenschaft – ein Meisterwerk der französischen Kammermusik, das mit seiner harmonischen Raffinesse besticht. Zwischen lyrischer Innigkeit und dramatischer Spannung zeigt sich hier der Komponist auf dem Höhepunkt seines kammermusikalischen Schaffens.
Ein weiteres Tribut an den Meister ist Maurice Ravels intime und berührende „Berceuse sur le nom“ de Gabriel Fauré, die wir in einer zeitgenössischen Bearbeitung von Gordon Williamson präsentieren.
„Was für ein weites Klangspektrum die vier Instrumentalisten hier schaffen, ist verblüffend, mit Vorder- und Hintergrund, plastischen und vernebelten Gestalten, breiter Fläche und schlanker Linie. Dies alles in vielfachen klanglichen Abstufungen. In den dramatischen Steigerungen ergibt sich sogar sinfonischer Funkenflug.“
Eckhard Weber, Concerti
Das für seine musikalisch ausgefeilten und energiegeladenen Aufführungen bekannte Flex Ensemble begeistert seit 2012 sein Publikum in Europa und im Ausland mit Programmen, die vom klassisch-romantischen Klavierquartett-Repertoire bis hin zu modernen Präsentationen mit Kompositionsaufträgen renommierter zeitgenössischer Komponisten sowie interdisziplinären Kooperationen mit Tanz, Theater und bildender Kunst reichen.
Die Hingabe des Flex Ensembles an die große Klavierquartettliteratur wird ergänzt durch den Wunsch, Künstler und Publikum gleichermaßen zu bereichern durch das Beauftragen neuer Werke. So umfassen ihre Programme Uraufführungen von Márton Illés, Gordon Kampe, Gérard Pesson, Johannes Schöllhorn, Gordon Williamson, Brigitta Muntendorf, Paweł Mykietyn und Snezana Nesic. Zudem arbeiten sie mit einer Vielzahl namhafter Künstler zusammen, darunter Leonid Gorokhov, Mark Gothoni, Guillermo Anzorena, Daniel Rowland, Oliver Wille, Albrecht Mayer und Mateusz Smoczynski.
Mit „imPULS“, der 2016 eigens gegründeten innovativen Konzertreihe des Flex Ensemble, präsentieren sie interdisziplinäre Produktionen wie IN/SOMNIA, in Zusammenarbeit mit dem Post Theater Berlin, FARFAROUT, gemeinsam mit farout artistic research (Pamplona) sowie der Choreografin Emilia Benitez und dem Tänzer Pedro Hurtado, oder “Circular Music”, mit dem Videokünstler Yoann Trellu.
2022 entwickelten sie zusammen mit Akustikspezialisten und Technikern eine mobile Konzertbühne, die reFLEX, um ihr Anliegen zu verwirklichen, akustisch ansprechende Konzerte im Freien ohne Verstärkung zu präsentieren.
Von 2014 bis 2021 waren sie künstlerischer Leiter des Kammermusikfestes Rheinhessen.
Das Flex Ensemble setzt sich dafür ein, das Publikum durch kreative Konzertpräsentationen und Programme, die die Zuhörer tiefer in die Musik eintauchen lassen, zu bereichern. Outreach-Programme in Schulen und originelle Musiktheaterprogramme für ein junges Publikum wie „Märchen Reloaded“ oder „Hörst du das?“ spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Erschließung neuer Publikumsschichten für Konzertmusik.
Als Preisträger des Gianni Bergamo Classic Music Award 2015 in Lugano haben sich die vier Musiker schnell als eines der dynamischsten Ensembles ihrer Generation etabliert. Innerhalb eines Jahres nach ihrer Gründung wurde das Flex Ensemble 2013 mit dem 1. Preis beim Internationalen Schumann-Kammermusikpreis in Frankfurt ausgezeichnet, wo sie auch einen Sonderpreis für ihre Interpretation des Schumann-Klavierquartetts erhielten. Sie sind Preisträger des Kiejstut Bacewicz International Chamber Music Competition in Lodz/Polen, des Premio Trio di Trieste/Italien und der Solti Foundation in England.
Das Flex Ensemble ist in Konzertsälen wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Alten Oper Frankfurt, dem Beijing Performing Arts Center, der Meistersingerhalle Nürnberg und bei Festivals wie dem Festival de Musique de Menton, den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, dem Heidelberger Frühling, dem Prishtina International Music Festival, dem Marvão International Music Festival, dem Internationalen Kammermusikfestival „Music on the Heights“ Zakopane und Résonance Croisée Montreal aufgetreten. Zahlreiche Auftritte wurden aufgezeichnet und live im deutschen (SWR, NDR Kultur, Deutschlandfunk Kultur) und niederländischen Rundfunk (Radio 4) übertragen.
Im November 2014 wurde ihre Debüt-CD „The Arrival of Night“ mit Werken von Hartke, Brahms und Piazzolla bei GENUIN Classics veröffentlicht. Ihre zweite CD „Au Suivant“ (2019) mit Werken von Ravel, Fauré und französischen Chansons und ihre dritte CD „Inside Eroica“ (2020) mit Beethovens Eroica erschienen beide bei Avi in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur.
http://flexensemble.com/musik/ausuivant/
www.flexemsemble.com